Am 4.12. wurden im Opernhaus Magdeburg wieder Kängurus an die drei besten Kurzfilme von Magdeburger Studierenden verliehen. Das Team des Lehrstuhls gratuliert ganz herzlich! Hier die drei Sieger mit ihren Laudationes:
Unser erster ausgezeichneter Film auf dem dritten Platz entfaltet vor den Augen der Zuschauenden ein spannendes Kammerspiel, das sich sehr geschickt filmischer Mittel bedient um eine für die kurze Dauer recht rasante Story zu erzählen. Wir als Zuschauer werden in eine offene Situation geworfen, wir wissen nicht worum es geht oder wie es dazu kam und erst im Verlauf des Filmes puzzeln wir uns aus einzelnen Fragmenten die Hintergrundgeschichte der Begegnung zusammen. Damit können wir uns großartig in die Lage der beiden Protagonistinnen versetzen, die genau so im Dunkeln tappen, und das nicht nur im übertragenen Sinn. Der Film spielt besonders kunstvoll mit Licht und Schatten, um eine ganz eigene Stimmung zu kreieren, ist aber auch darüber hinaus herausragend technisch umgesetzt. Das offene Ende bietet außerdem viel Raum für eigene Interpretationen und gemeinsame Diskussionen, wie wir sie auch in der Jury hatten. Aufgrund dieser beeindruckenden Leistung in allen Bereichen geht der dritte Platz an den Film Gemeinsam einsam von Anne Bornkessel, Kim Domnick, Marie-Luise Hegner, Franziska Jenzsch und Fe Völker.
Unser zweitplatzierter Preisträger beschäftigt sich mit dem Thema Identität, was über die vielen Jahre der Videoexpo quasi ein Klassiker geworden ist. Dabei spielen die Macher geschickt mit den Sehgewohnheiten und der Erwartungshaltung der Zuschauenden. Besonders hervorzuheben sind die überzeugend eingesetzten filmstilistischen Mittel, die zwar sicht- und hörbar machen, dass etwas nicht stimmt, aber auf den zentralen Twist hinarbeiten und daher erst zum Ende des Films wirklich Sinn ergeben. Insbesondere die Schauspieler haben hier eine überragende Leistung abgeliefert und sorgen neben der makellosen technischen Umsetzung dafür, dass der Film an keiner Stelle zu Bruch geht. Darum verleiht die Jury den zweiten Platz der Videoexpo 2017 dem Film Splitter von Alica Eder, Larissa Koch, Valentin Kloss, Nico Bünning und Kenny Mário.
Unser erstplatzierter Film ist in vielerlei Hinsicht ein Novum: Thematisch versucht er sich als Kommentar auf den problematischen Umgang mit Medien im Alltag aber auch insbesondere in konkreten Bildungssettings. Dabei steht er qualitativ mit der technischen Umsetzung den anderen beiden Preisträgern in nichts nach und schafft es darüber hinaus, uns einen lehrreichen aber auch unterhaltsamen Blick in die Leben der beiden Protagonisten zu verschaffen. Der Vergleich mit den übrigen Filmen fiel der Jury aber sehr schwer, weil er sich – was die filmische Umsetzung angeht – vielen der üblichen Kategorien widersetzt. Die Jury war sich über den ersten Platz trotzdem einig, weil bei dieser überragenden und überaus innovativen Umsetzung alle narrativen und formalen Bausteine perfekt ineinander greifen. Darum zeichnet die Jury den Film Aus dem Leben eines Medienpädagogen von Stefan Rakebrand mit dem ersten Platz der diesjährigen VideoExpo aus.
Wir danken natürlich auch dem Orga-Team für die tolle Arbeit und allen Teams, die einen Film eingereicht haben! Alle nicht gezeigten Filme dieses Jahres kann man übrigens am Dienstag den 12.12. ab 19:00 Uhr im Hörsaal 6 bestaunen (Veranstaltung bei Facebook).